Bravo-Poster im Museum: Die Ausstellung “BRAVO-Starschnitte”

In Rüsselsheim können sich Fans der Jugendzeitschrift “Bravo” seit Juni die Ausstellung “BRAVO-Starschnitte. Eine Sammlung von Legenden” anschauen. Bereit für eine Zeitreise?

Was sind BRAVO-Starschitte?

Mit der französischen Schauspielerin Brigitte Bardots fing alles an. Sie war die erste Künstlerin, die mit einem Starschnitt in der beliebten Jugendzeitschrift “Bravo” dargestellt wurde. Was das bedeutet? In der Bravo von 1959 hieß es “Was Sie auf der nebenstehenden Seite sehen, sind die Füße von Brigitte Bardot.” Und genauso war es auch. Um Brigitte Bardot in voller Gestalt zu sehen, mussten die nachfolgenden Ausgaben der Zeitschrift gekauft werden. Die Einzelteile wurden gesammelt, ausgeschnitten und zusammengeklebt, bis das Poster komplett war.

Die Spannung wurde später noch erhöht, indem mit dem letzten Teil des Starschnitts, dem Kopf, erst offenbart wurde, um welchen Star es sich handelte.

Der letzte Starschnitt erschien 2004 mit Komiker Michael „Bully“ Herbig in seiner Rolle im Film “Traumschiff Surprise”. Insgesamt gab es 118 Starschnitte.

Wie viele Bravo-Starschnitte gab es in den 90ern?

Obwohl die Starschnitte eine gute Möglichkeit waren, Leser an die Bravo zu binden und dieses Konzept auch gut funktionierte, gab es in den 90ern komischerweise nur drei Starschnitte und zwar von den New Kids On The Block, von Chesney Hawkes und von Jason Priestley. Aber trotzdem wurden mehr als nur diese 90s Stars abgebildet. So z.B. Madonna in den 80ern und Britney Spears und Eminem in den 2000ern.

Wie ist die Ausstellung “BRAVO-Starschnitte” aufgebaut?

Am 25. Juni startete die Ausstellung “BRAVO-Starschnitte. Eine Sammlung von Legenden” in den Opelvillen in Rüsselsheim und kann noch bis zum 1. Oktober besucht werden.

Die Ausstellung zeigt sowohl ausgewählte Starschnitte als auch Sammelobjekte, darunter Beatles-Memorabilien, Kleidungsstücke einiger Idole und originale Werbe- und Merchandising-Produkte.

Von den 118 Starschnitten gibt es in der Ausstellung 40 zu sehen. Dabei sind natürlich der erste und der letzte Starschnitt sowie der mit den wenigsten Teilen (für E.T. mussten nur zehn Ausgaben gesammelt werden) und der mit den meisten Teilen (Village People, für die man ganze 53 Wochen lang am Ball bleiben musste).

Über die Vorbereitung verrät Kuratorin Beate Kemfert: “Zehn oder zwölf fleißige Helfer haben über Tage geschnitten. So, wie es zu den damaligen Zeiten üblich war.”

Bei der Gestaltung des Raums wurden sich ganz besonders viel Gedanken gemacht: Er soll nämlich an ein Jugendzimmer der 70er Jahre erinnern – “orange mit einer irren Tapete”. Und dabei gehe es nicht nur darum, in die eigene Jugend zurückzureisen, sondern auch ein Stück Gesellschaftsgeschichte zu zeigen. “Diese Bravo-Starschnitte waren nicht unbedingt gern gesehen”, erklärt Beate Kemfert. “Welche Eltern haben sich schon darüber gefreut, dass plötzlich Alice Cooper halbnackt im Jugendzimmer hing?” Auch “Starschnitte von Schock-Rockern wie Kiss oder Alice Cooper – oder von der Gruppe Village People, die in der Homosexuellen-Szene gefeiert wurde”, provozierten und stellten eine Abgrenzung von der Elterngeneration dar.

Alle Starschnitte, die in den Opelvillen gezeigt werden, sind Leihgaben der Sparkassenstiftung in Lüneburg, wo bereits 2017 eine große Ausstellung stattfand.

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